Wird auch oft gesucht Sonne 4,603 Mrd. Jahre Mond 4,53 Mrd. Jahre Mars 4,603 Mrd. Jahre
Wie alt ist die Erde ganz genau?
Wie alt ist die Erde nun? – Das aktuell anerkannte Alter unseres Planeten beträgt 4,55 ± 0,05 Milliarden Jahre. Dieses Alter wurde allerdings an Meteoriten gemessen. Deren Material bildete sich etwa zeitgleich mit der Erde aus der Staubscheibe des noch jungen Sonnensystems, kühlte jedoch schneller ab.
Auf der deutlich größeren Erde dauerte es einige Zeit, bis sich auf der glutflüssigen Oberfläche erste Teile einer festen Gesteinskruste bildeten, deren Reste man heute in Form von Zirkonen finden kann. Sie sind die einzigen bis heute erhaltenen Relikte dieser ältesten Kruste. Man findet diese Zirkone, eingebettet in jüngeres Gestein, in den Jack Hills im Westen Australiens.
Sie weisen ein Alter von 4,4 Milliarden Jahren auf. Das älteste komplett erhaltene Gestein, auf das man seinen Fuß setzen kann, ist der sogenannte Acasta Gneis im Norden Kanadas mit einem Alter von 4,03 Milliarden Jahren. Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt” (1/2017) können Journalisten kostenlos bestellen: [email protected],
Wie sah die Erde vor 4 Milliarden Jahren aus?
Die Erdzeitalter – Seit ihrer Entstehung hat sich die Erde stark verändert: Berge, Meere und Kontinente sind entstanden und vergangen, Tier- und Pflanzenarten haben sich ausgebreitet und sind ausgestorben. Die meisten dieser Veränderungen passierten sehr langsam, über viele Millionen Jahre hinweg. Äonen: Die großen Kapitel der Erdgeschichte Quelle: SWR Für die Wissenschaftler, die die Geschichte der Erde erforschen, sind diese drastischen Veränderungen wie ein neues Kapitel in einem Buch: Sie unterteilen die Erdgeschichte in verschiedene Abschnitte, die Äonen genannt werden.
Zu Beginn, vor 4,5 Milliarden Jahren war die Erde völlig unbewohnbar. Sie entstand als eine heiße Kugel aus glühendem geschmolzenem Gestein, umgeben von heißen, ätzenden und giftigen Gasen. Das klingt wie eine Beschreibung der Hölle – und vom griechischen Wort „Hades” für Hölle stammt auch der Name dieser Zeit: Hadaikum,
Es endete vor etwa vier Milliarden Jahren mit der ersten großen Veränderung: Die Erde war so weit abgekühlt, dass die Oberfläche fest wurde – die Erde bekam eine Kruste. Im Hadaikum war die Erde eine Kugel aus flüssigem Gestein Quelle: Colourbox Die Erde kühlte weiter ab, so dass sich auf der Kruste flüssiges Wasser sammeln konnte: Meere entstanden. Und in diesen Meeren begann vor etwa 3,8 Milliarden Jahren das Leben – zunächst aber nur in Form einfachster Bakterien.
Das griechische Wort für Ursprung oder Beginn steckt im Namen dieser Zeit: Archaikum, Eine wichtige Klimaveränderung vor etwa 2,5 Milliarden Jahren markierte den Übergang zur nächsten Epoche: Die primitiven Lebewesen begannen, die Umwelt zu beeinflussen. Sie produzierten Sauerstoff, der bislang in der Atmosphäre fast gar nicht vorkam.
Die frühen einzelligen Lebensformen wurden mit der Zeit komplexer, sie bildeten Zellkerne. Später begannen einige auch, dauerhaft in Verbünden zusammenzuarbeiten – daraus wurden schließlich die ersten mehrzelligen Organismen. Allerdings hatten sie noch keine festen Schalen oder Skelette, so dass aus dieser Zeit kaum Fossilien erhalten sind.
Dieser Zeit vor dem Entstehen der Fossilien verdankt diese Epoche ihren Namen: Proterozoikum, Das Proterozoikum endete vor 550 Millionen Jahren mit einer Explosion des Lebens: Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich aus den primitiven Lebensformen eine enorme Artenvielfalt. Diese Arten waren viel komplexer gebaut – und einige hatten auch schon harte Schalen, die erstmals als Fossilien erhalten blieben.
Daher wird für die Wissenschaftler die Geschichte des Lebens erst ab diesem Zeitpunkt so richtig sichtbar. Und nach dem griechischen Begriff für „sichtbar” ist auch diese Epoche bennant: Phanerozoikum, Dieses Zeitalter des Lebens dauert seit 550 Millionen Jahren bis heute an. Die Abschnitte des Phanerozoikum Quelle: SWR Die älteste Ära des Phanerozoikum begann vor 550 Millionen Jahren mit der massenhaften Entstehung neuer Arten. Man nennt sie das Erdaltertum oder Paläozoikum, Zunächst spielte sich das Leben nur in den Ozeanen ab.
Dann besiedelten die Pflanzen das Land, später zog auch die Tierwelt nach: Zuerst entwickelten sich die Amphibien, die sich bereits ein wenig an Land vortasten konnten, und schließlich auch Reptilien, die unabhängig vom Wasser wurden und das Land eroberten. Das Erdaltertum endete vor etwa 251 Millionen Jahren mit dem größten Massensterben aller Zeiten: Über 90 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten starben aus, vor allem in den Meeren.
Der Grund ist bis heute nicht endgültig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass eine Eiszeit schuld war, möglicherweise als Folge eines Meteoriteneinschlags. Als sich die überlebenden Tier- und Pflanzenarten an ihre neue Umwelt gewöhnen mussten, brach das Erdmittelalter oder Mesozoikum an.
Es ist vor allem das Zeitalter der Dinosaurier: Riesige Echsen entwickelten sich und beherrschten das Leben fast 200 Millionen Jahre lang. Doch auch das Erdmittelalter endete mit einem einschneidenden Ereignis: Vor etwa 65 Millionen Jahren schlug ein großer Meteorit auf der Erde ein. Dabei wurde so viel Staub und Asche in die Luft geschleudert, dass sich der Himmel verdunkelte und sich das Klima für lange Zeit veränderte.
Die Dinosaurier und viele andere Arten starben aus. Das Erdmittelalter war die Zeit der Dinosaurier, wie Stegosaurus, Quelle: Colourbox, und Tyrannosaurus Rex. Quelle: Colourbox Davon profitierten vor allem kleine Säugetiere, die sich am besten an den Klimawandel anpassen konnten. Sie hatten sich bereits im Erdmittelalter entwickelt, waren aber im Schatten der Dinosaurier geblieben. Nun konnten sie sich rasant ausbreiten, die unterschiedlichsten Lebensräume erobern und sich immer weiter entwickeln. Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Diese grobe Einteilung der Erdgeschichte orientiert sich an sehr einschneidenden Veränderungen des Lebens: Explosionsartige Vermehrung oder Massensterben. Dazwischen gab es aber weitere Umbrüche durch verschiedene andere Einflüsse – Veränderungen der Meere und Kontinente durch die Kontinentalverschiebung, Klimawandel zwischen Eis- und Warmzeiten, Zusammensetzung der Luft und vieles mehr. Übersichtstabelle der Erdzeitalter Quelle: SWR
Wann etwa entstand die Erde?
Die Entstehung der Erde. Vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entzündete sich das Material eines jungen Sterns. Die Sonne entstand, dann unser Sonnensystem und damit auch die Erde: eine Wolke aus Gas und Staub formte den Grundkörper.
Wie alt ist die Erde leicht erklärt?
Das Alter der Erde beträgt etwa 4,5 Milliarden Jahre : Asteroiden, Staub, Kometen und andere Gase aus dem Weltall lagerten sich zu dieser Zeit zusammen. Durch die Schwerkraft wurden sie so stark aneinandergedrückt, dass ein Vorläufer unseres Planeten entstand — den nennst du auch Proto-Erde.
Was war am Anfang der Welt?
Published at: 8-10-2021 Am Anfang war der Urknall: Aus einem unendlich winzigen Punkt soll vor rund 13,82 Milliarden Jahren unser Universum entstanden sein. Unser Kosmos, aller Raum und alle Zeit existieren erst seit diesem Punkt – oder? Das Universum ist unendlich groß und es war schon immer da? Nein. Obwohl Wissenschaftler zu Beginn es 20. Jahrhunderts tatsächlich von einem solch statischen Universum ausgegangen sind, fanden sie seitdem heraus: Das Universum dehnt sich aus, es expandiert.
Wie lange gibt es schon Leben?
Vor etwa 3,5 Milliarden Jahren gab es erste Spuren von Leben. Es handelte sich um bakterienartige Einzeller, die noch keinen Zellkern besaßen (die sogenannten Blaualgen). Sie spielten eine wichtige Rolle bei der Anreicherung der Atmosphäre mit Sauerstoff. Diese Lebewesen nennt man Prokaryonten.
Was war vor den Dinos auf der Welt?
Der Diadectes war das erste große vierbeinige Tier, das komplett an Land lebte. Der Diadectes war schlau, denn er war auch das erste größere Tier, das die Fähigkeit entwickelt hatte, gleichzeitig zu kauen UND zu atmen. Dadurch konnte er die Pflanzen, von denen er lebte, sehr gut verwerten.
Was war vor 13 Milliarden Jahren?
Graphische Darstellung der Entstehung des Universums aus dem Urknall heraus Als Urknall ( englisch Big Bang ) bezeichnet man die Prozesse unmittelbar nach der Entstehung von Materie, Raum und Zeit, also den Beginn des Universums, Dem Standardmodell der Kosmologie zufolge ereignete sich dies vor etwa 13,8 Milliarden Jahren,
- Urknall” bezeichnet keine Explosion in einem bestehenden Raum, sondern die gemeinsame Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einer ursprünglichen Singularität ( Creatio ex nihilo ).
- Diese ergibt sich formal, indem man die Entwicklung des expandierenden Universums zeitlich rückwärts bis zu dem Punkt betrachtet, an dem die Materie- und Energiedichte unendlich werden ( Extrapolation ).
Demnach müsste noch kurz nach dem Urknall die Dichte des Universums die Planck-Dichte übertroffen haben. Für die Beschreibung dieses Zustandes ist die Allgemeine Relativitätstheorie unzureichend; es wird jedoch erwartet, dass eine noch zu entwickelnde Theorie der Quantengravitation dies leisten wird.
Daher gibt es in der heutigen Physik keine allgemein akzeptierte Beschreibung des sehr frühen Universums, des Urknalls selbst oder einer Zeit vor dem Urknall (siehe Weitergehende Modelle ). Urknalltheorien beschreiben nicht den Urknall selbst, sondern das frühe Universum in seiner zeitlichen Entwicklung nach dem Urknall: von einem Zeitpunkt mehr als eine Planck-Zeit (etwa 10 −43 Sekunden) nach dem Urknall bis etwa 300.000 bis 400.000 Jahre später, als sich stabile Atome bilden konnten und das Universum durchsichtig wurde.
Die weitere Entwicklung wird nicht mehr zum Bereich des Urknalls gezählt.
Wie hieß die Welt früher?
Der Superkontinent Pangäa – Wer eine Weltkarte etwas genauer betrachtet, stellt fest: Die Formen von Afrika passen zu Nord- und Südamerika fast so gut wie Teile eines Puzzles. Und tatsächlich sind die Kontinente so etwas Ähnliches wie auseinandergeschobene Puzzleteile. Nur ergeben sie zusammengefügt kein Bild, sondern einen einzigen großen Kontinent: Pangäa. Welche Teile passen zusammen? Quelle: Colourbox Pangäa existierte vor ungefähr 250 Millionen Jahren. In diesem Superkontinent waren alle Landmassen der Erde zusammengefasst und von einem einzigen Meer umgeben, Panthalassa genannt. Etwa vor 200 Millionen Jahren zerfiel Pangäa in zwei Teile – in Laurasia im Norden und Gondwana im Süden.
Die beiden Kontinente zerbrachen später in noch kleinere Stücke. Danach waren Nord- und Südamerika, Afrika, Asien und Europa schon etwa in ihrer heutigen Form zu erkennen. Allerdings lagen diese Erdteile damals noch viel näher beisammen als heute. Erst im Lauf der Zeit entfernten sie sich immer mehr voneinander, denn zwischen Amerika im Westen und Afrika und Eurasien im Osten war ein Mittelozeanischer Rücken aufgebrochen.
Ein neuer Ozean entstand: Der Atlantik, der bis heute weiter wächst. Nord- und Südamerika entfernen sich deshalb von Europa und Afrika jedes Jahr um ein paar Zentimeter. Der Meeresboden des Atlantik drückt Europa und Nordamerika auseinander Quelle: Colourbox Motor für die Reise der Erdteile und die Entstehung von Ozeanen sind Strömungen im heißen Erdinneren. Diese setzen die Platten ganz langsam in Bewegung. Zum Teil weichen oder brechen die Platten dadurch auseinander, an anderer Stelle driften sie wieder aufeinander zu. Die Gebirge Schottlands und Nordamerikas hingen einst zusammen Quelle: Colourbox Doch nicht nur die Form der Erdteile erzählt davon, wie sie einst zusammenhingen. Auch Gebirgszüge weisen darauf hin, wo Erdteile vor langer Zeit eins waren. So sind die Appalachen im Nordosten Amerikas Teil einer Bergkette, die sich über Grönland und Schottland bis nach Norwegen zieht. Auch Berge Norwegens gehörten zu diesem Gebirgszug Quelle: Colourbox 6.11.1912 Während einer Tagung der Geologischen Gesellschaft in Frankfurt stellte der Meteorologe und Polarforscher Alfred Wegener eine gewagte Theorie auf: Nach seiner Meinung bewegen sich die Kontinente auf der Erde.
Kollegen der Geologie äußern sich skeptisch bis ablehnend. Hätte Alfred Wegener behauptet, die Erde sei eine Scheibe, er hätte bei seinen Zuhörern kaum mehr Verwunderung ausgelöst. Laut Wegener sollen alle Kontinente unserer Erde vor langer Zeit zu einer einzigen Landmasse vereint gewesen sein. Pangäa nennt er diesen Superkontinent, der sich auf dem Erdmantel bewegte und vor 200 Millionen Jahren in zwei Teile zerfiel.
Diese beiden Erdteile sollen sich weiter geteilt und verschoben haben. Es gäbe deutliche Hinweise auf das Zerbrechen und die Bewegung der Kontinente: Sie passen wie Puzzleteile ineinander. Auffällig sei auch, dass die gleichen Tierarten auf unterschiedlichen Kontinenten vorkommen.
Afrika und Südamerika sollen also eins gewesen sein? Für die Fachwelt klingt Wegeners Rede so glaubhaft wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Ist man doch bis zum heutigen Tag der Überzeugung, dass die Erdkruste mit ihrem Untergrund fest verbunden ist. Nach bisheriger Erkenntnis sind die Kontinente fix und waren einst über Landbrücken miteinander verbunden.
Noch bezeichnen viele Geologen Wegeners Kontinentalverschiebung abfällig als „Geopoesie eines Wetterfrosches”. Denn ungeklärt ist vor allem der Motor der Bewegung: Was treibt die Kontinente an? Doch an der Theorie Alfred Wegeners kommt die Forschung nun nicht mehr vorbei. Ein Puzzle: Welche Teile passen zusammen? Quelle: Colourbox Die Gebirge Schottlands und Nordamerikas hingen einst zusammen. Quelle: Colourbox
Wie lange gibt es den Menschen?
Homo sapiens: Die Entwicklung des modernen Menschen | BR.de Artikel bewerten: Durchschnittliche Bewertung: 3.91322 von 5 bei 242 abgegebenen Stimmen. Der für den Homo sapiens in Afrika ist eine Sensation: Er datiert frühe Homo sapiens-Knochen aus Jebel Irhoud in Marokko auf ein Alter von rund 300.000 Jahren. Bis 2017 war man davon ausgegangen, dass sich der moderne Mensch erst 100.000 Jahre später von Ostafrika aus über den Kontinent verbreitet hat.
Die Entwicklung des modernen Menschen lässt sich heute weniger als Stammbaum, sondern eher als ” Stammbusch ” beschreiben. Mehrere Menschenarten haben gleichzeitig gelebt: Zeitgleich mit dem frühen Homo sapiens in Afrika lebten in Europa der Neandertaler, der in Sibirien und der Homo naledi in Südafrika.
Auch der, der Vorfahr vom Neandertaler, dessen Überreste bei Heidelberg gefunden wurden, streifte zur gleichen Zeit umher wie der Homo sapiens. Mit dem kommt eine weitere Menschenart hinzu, die teilweise zeitgleich mit dem Homo sapiens im östlichen Mittelmeerraum (Levante) gelebt haben soll.
Schädel von Australopithecus (links) und Homo habilis (rechts) In der Paläontologie wird die Bezeichnung Homo bzw. Hominini für die Gattung innerhalb der Menschenaffen verwendet, zu der wir, Homo sapiens, gehören und unsere nächsten Verwandten, die alle ausgestorben sind. Ein wichtiges gemeinsames körperliches Merkmal aller Hominini findet sich übrigens in den Zähnen.
Alle Vertreter der Gattung Homo haben sechs oder sieben Höcker auf ihren hinteren Backenzähnen. Bei ihren Vorfahren, den, waren es noch weniger. Die ältesten Vertreter der Gattung Homo waren Homo rudolfensis (vor 2,5 bis 1,9 Mio Jahren) und Homo habilis (vor 2,1 bis 1,5 Mio Jahren).
- Homo erectus lebte vor rund 2 Millionen Jahren.
- Nach Homo erectus entstand der (vor 700.000 bis 300.000 Jahren).
- Darüber hinaus gab es noch den Homo naledi in Südafrika (vor 335.000 bis 236.000 Jahren).
- Der aus dem Homo erectus hervorgegangene Homo heidelbergensis ist der Vorfahr von (lebte vor mind.130.000 bis 40.000 Jahren) und wahrscheinlich auch von (ausgestorben vor 30.000 bis 14.500 Jahren).
Homo sapiens (seit rund 300.000 Jahren) und der Neandertaler teilen sich ebenfalls einen gemeinsamen Vorfahren. Wann genau sich die Linien getrennt haben, ist nicht klar, es gibt fossile Hinweise auf einen Zeitpunkt vor mindestens 430.000 Jahren. Ein besonderer Verwandter des Homo sapiens ist der Homo floresiensis (lebte vor rund 60.000 bis 100.000 Jahren, vielleicht aber sogar vor 600.000 Jahren), möglicherweise ein kleinwüchsiger Nachfahr des Homo erectus oder Homo habilis.
- Die Evolution des Menschen war kein linearer Prozess, wo sich aus einer Art die nächste entwickelt hat.
- Das ist eher ein komplexer Stammbusch, wo sich Arten zeitlich und räumlich überlappen.” Jean-Jacques Hublin, Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig Anhand von 22 versteinerten Überresten von Knochen, Schädeln, Kiefern und Zähnen, die in Jebel Irhoud in Marokko gefunden wurden, kann sich das internationale Forscherteam des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ein Bild von diesem frühen Homo sapiens machen.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Gesicht und Zähne des frühen Homo sapiens uns schon sehr ähnelten. Der Hinterkopf dagegen sei deutlich länger gewesen und würde eher an ältere Vertreter der Gattung Homo erinnern. “Das bedeutet, dass sich die Form der Gesichtsknochen bereits zu Beginn der Evolution unserer Art entwickelt hat”, folgert Philipp Gunz, Ko-Autor der Studie.
Die Form des Gehirns dagegen und womöglich auch seine Funktion haben sich erst innerhalb der späteren Entwicklung verändert. “Diese neuen Knochen zeigen uns, wie der Evolutionsprozess hin zum anatomisch modernen Menschen passierte. Es war keine schnelle und plötzliche Entwicklung, sondern eher ein langsamer, gradueller Prozess.
Vor allem der Hirnbereich hat sich erst in den vergangenen 300.000 Jahren stark gewandelt.” Jean-Jacques Hublin, Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig Viele Forscherinnen und Forscher gehen heute davon aus, dass sich Homo sapiens in mehreren Auswanderungswellen von Afrika aus über die ganze Welt ausgebreitet hat.
- Dabei kommen mehrere Routen in Frage.
- Tübinger Forscher gehen laut einer Studie vom Juni 2017 davon aus, dass die plausibelste Variante der Weg über die Arabische Halbinsel in Richtung Asien war, die sogenannte “Südliche Route”.
- Sowohl die anatomischen Schädelvergleiche als auch die genetischen Daten sprechen für mehrfache Auswanderungswellen.” Prof.
Katerina Harvati-Papatheodorou, Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie, Universität Tübingen Die südliche Route geht über die Arabische Halbinsel bis nach Asien. Eine erste Gruppe unserer Vorfahren brach demnach vor rund 130.000 Jahren aus Afrika auf und wanderte an der Küste der Arabischen Halbinsel entlang bis nach Australien und in das Gebiet des Westpazifiks (grüner Pfeil).
- Eine zweite Ausbreitungswelle ins nördliche Eurasien erfolgte ihren Untersuchungen zufolge vor rund 50.000 Jahren (roter Pfeil).
- Bisherige Studien gingen von einer einzigen Wanderungsbewegung vor 50.000 bis 75.000 Jahren aus, und zwar über das Rote Meer auf die Arabische Halbinsel.
- Für die südliche Route sprechen auch andere Erkenntnisse: So hätte das Rote Meer an der Bab-el-Mandeb-Meerenge damals auch mit relativ simplen Flößen überquert werden können, vor allem bei niedrigem Meeresspiegel.
Bei einer Auswertung von Fossilien der Bacho-Kiro-Höhle in Bulgarien konnte im gezeigt werden, dass die frühesten Homo sapiens schon vor etwa 45.000 Jahren in den mittleren Breitengraden Europas heimisch waren. Ein Forscherteam des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat Fundstücke, Tierknochen, Steine und menschliche Knochensplitter in der Höhle ausgewertet.
Besonders bemerkenswert ist die umfangreiche Sammlung von Knochenwerkzeugen und persönlichen Schmuckgegenständen.” Dr. Geoff Smith, Zooarchäologe, MPI Leipzig Die Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass Homo sapiens schon seit damals den Neandertaler beeinflusste. Lange war man davon ausgegangen, dass das erst rund 8.000 Jahre später begann.
Auch ein Fund in Israel aus dem Jahr 2015 zeigt eine sehr frühe Besiedlung Eurasiens durch Homo sapiens. In einer Höhle beim Dorf Manot im Norden Israels wurde das Oberteil eines rund 55.000 Jahre alten Schädels gefunden. Je nachdem, ob Homo sapiens vor 70.000 oder vor 50.000 Jahren über die Levante nach Europa kam, haben die Vorfahren von “Manot” möglicherweise schon tausende Jahre vor ihm in der Region gelebt.
Manot” ist etwa 10.000 Jahre älter als die Überreste moderner Menschen, die bisher in Europa gefunden wurden. Ein gibt im Juni 2017 sogar Hinweise darauf, dass ein Vertreter von Homo sapiens noch viel früher in Europa angekommen sein könnte: vor 210.000 Jahren. Im Apidima-Höhlenkomplex sind zwei fossile Schädelfragmente genauer untersucht worden.
Die Forscher aus Tübingen haben einen der Schädel dem Homo sapiens zugeordnet. Vorher war man davon ausgegangen, dass er, wie der zweite Schädel, zum Neandertaler gehört. Bislang hat man aber keine DNA-Spuren auswerten können, die das bestätigen könnten.
Warum der Neandertaler am Ende in Europa ausstarb, ist bis heute nicht geklärt. Auch nicht, ob dies damit zusammenhängt, dass er auf Homo sapiens traf. Insgesamt scheint der Neandertaler einfach schlechter fürs weitere Überleben gerüstet gewesen und in eine Sackgasse geraten zu sein. Der moderne Mensch gelangte dagegen auf die Überholspur der Evolution: Homo sapiens breitete sich rasch über Eurasien aus und beeinflusste die Neandertaler und Denisovaner.
Bisweilen vermischte er sich mit seinen entfernten Verwandten. Bis er sie schließlich ersetzte. Orrorin tugenensis ist eine ausgestorbene Menschenaffenart, die vor sechs Millionen Jahren in Kenia vorkam. Das beweist die Untersuchung eines gut erhaltenen Oberschenkelknochens.
- Aufgrund seiner Entdeckung im Jahr 2000 wird der Menschenaffe auch als “Millennium Man” bezeichnet.
- Da Orrorin tugenensis bereits aufrecht gehen konnte, wird er in die Reihe der Gattung Hominini gestellt.
- Forscher gehen davon aus, dass O.
- Tugenensis zwar noch Bäume erklomm, sich am Boden aber auf zwei Beinen fortbewegte.
Der moderne Mensch hat sich aber wohl nicht direkt aus ihm entwickelt, wie zunächst angenommen. Der Ardipithecus, kurz “Ardi”, ist rund 4,4 Millionen Jahre alt und galt lange als ältester direkter Vorgänger des Menschen. Seine Knochen zeigen: Unsere frühen Vorfahren waren weniger affenähnlich als bisher vermutet.
Ardi” war etwa 1,20 Meter groß und wog rund 50 Kilogramm. Hände, Füße und Becken deuten darauf hin, dass er auf Bäume kletterte, aber auch auf zwei Beinen auf dem Boden lief. Sein Gehirn war noch klein wie das eines heutigen Schimpansen, die Schädelbasis ähnelte jedoch bereits der von späteren Vormenschen.
Nach dem Ardipithecus kam der Australopithecus, Die Australopithecinen waren etwa 1,20 Meter groß, fellbedeckt und anfangs reine Vegetarier. Ihr Gehirn war etwa so groß wie das heutiger Schimpansen. Als sich das Klima in Ostafrika änderte, entwickelte sich ein Zweig der grazilen Australopithecen zu robusten Nussknackern.
- Zu dieser robusten Form zählt zum Beispiel der Australopithecus boisei,
- Doch die einseitig auf hartfaserige Pflanzen ausgerichtete Speisekarte war eine Sackgasse: Als vor 1,2 Millionen Jahren das Klima erneut umschlug, starb dieser Zweig aus.
- Risenfest waren nur diejenigen, die sich rechtzeitig zu Allesfressern gemausert hatten.
Aus ihnen ging später die Gattung Homo hervor. Es gab mehrere Arten von Australopithecinen, die zum Teil überlappend, zum Teil nacheinander gelebt haben. Die Hauptfundorte sind Südafrika ( A. africanus ) und Ostafrika ( A. afarensis, A. anamensis ). Australopithecus anamensis ist eine der ältesten Arten.
Von ihm gibt es einen außergewöhnlichen Fund, ein fast vollständiges Schädelfossil, der nun eindeutig dieser Art zugeordnet werden konnte und dessen Gesicht im Computer nachgebildet worden ist. Sein Alter von 3,8 Millionen Jahren beweise, so Forscher des Max-Planck-Instituts für Anthropologie im August 2019, dass A.
anamensis rund 100.000 Jahre gemeinsam mit dem jüngeren A. afarensis gelebt habe. Der berühmte Fossilienfund “Lucy” gehört zur Art A. afarensis,
Was war vor 65 Millionen Jahren?
Die Erdzeitalter – Seit ihrer Entstehung hat sich die Erde stark verändert: Berge, Meere und Kontinente sind entstanden und vergangen, Tier- und Pflanzenarten haben sich ausgebreitet und sind ausgestorben. Die meisten dieser Veränderungen passierten sehr langsam, über viele Millionen Jahre hinweg. Äonen: Die großen Kapitel der Erdgeschichte Quelle: SWR Für die Wissenschaftler, die die Geschichte der Erde erforschen, sind diese drastischen Veränderungen wie ein neues Kapitel in einem Buch: Sie unterteilen die Erdgeschichte in verschiedene Abschnitte, die Äonen genannt werden.
- Zu Beginn, vor 4,5 Milliarden Jahren war die Erde völlig unbewohnbar.
- Sie entstand als eine heiße Kugel aus glühendem geschmolzenem Gestein, umgeben von heißen, ätzenden und giftigen Gasen.
- Das klingt wie eine Beschreibung der Hölle – und vom griechischen Wort „Hades” für Hölle stammt auch der Name dieser Zeit: Hadaikum,
Es endete vor etwa vier Milliarden Jahren mit der ersten großen Veränderung: Die Erde war so weit abgekühlt, dass die Oberfläche fest wurde – die Erde bekam eine Kruste. Im Hadaikum war die Erde eine Kugel aus flüssigem Gestein Quelle: Colourbox Die Erde kühlte weiter ab, so dass sich auf der Kruste flüssiges Wasser sammeln konnte: Meere entstanden. Und in diesen Meeren begann vor etwa 3,8 Milliarden Jahren das Leben – zunächst aber nur in Form einfachster Bakterien.
- Das griechische Wort für Ursprung oder Beginn steckt im Namen dieser Zeit: Archaikum,
- Eine wichtige Klimaveränderung vor etwa 2,5 Milliarden Jahren markierte den Übergang zur nächsten Epoche: Die primitiven Lebewesen begannen, die Umwelt zu beeinflussen.
- Sie produzierten Sauerstoff, der bislang in der Atmosphäre fast gar nicht vorkam.
Die frühen einzelligen Lebensformen wurden mit der Zeit komplexer, sie bildeten Zellkerne. Später begannen einige auch, dauerhaft in Verbünden zusammenzuarbeiten – daraus wurden schließlich die ersten mehrzelligen Organismen. Allerdings hatten sie noch keine festen Schalen oder Skelette, so dass aus dieser Zeit kaum Fossilien erhalten sind.
- Dieser Zeit vor dem Entstehen der Fossilien verdankt diese Epoche ihren Namen: Proterozoikum,
- Das Proterozoikum endete vor 550 Millionen Jahren mit einer Explosion des Lebens: Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich aus den primitiven Lebensformen eine enorme Artenvielfalt.
- Diese Arten waren viel komplexer gebaut – und einige hatten auch schon harte Schalen, die erstmals als Fossilien erhalten blieben.
Daher wird für die Wissenschaftler die Geschichte des Lebens erst ab diesem Zeitpunkt so richtig sichtbar. Und nach dem griechischen Begriff für „sichtbar” ist auch diese Epoche bennant: Phanerozoikum, Dieses Zeitalter des Lebens dauert seit 550 Millionen Jahren bis heute an. Die Abschnitte des Phanerozoikum Quelle: SWR Die älteste Ära des Phanerozoikum begann vor 550 Millionen Jahren mit der massenhaften Entstehung neuer Arten. Man nennt sie das Erdaltertum oder Paläozoikum, Zunächst spielte sich das Leben nur in den Ozeanen ab.
- Dann besiedelten die Pflanzen das Land, später zog auch die Tierwelt nach: Zuerst entwickelten sich die Amphibien, die sich bereits ein wenig an Land vortasten konnten, und schließlich auch Reptilien, die unabhängig vom Wasser wurden und das Land eroberten.
- Das Erdaltertum endete vor etwa 251 Millionen Jahren mit dem größten Massensterben aller Zeiten: Über 90 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten starben aus, vor allem in den Meeren.
Der Grund ist bis heute nicht endgültig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass eine Eiszeit schuld war, möglicherweise als Folge eines Meteoriteneinschlags. Als sich die überlebenden Tier- und Pflanzenarten an ihre neue Umwelt gewöhnen mussten, brach das Erdmittelalter oder Mesozoikum an.
Es ist vor allem das Zeitalter der Dinosaurier: Riesige Echsen entwickelten sich und beherrschten das Leben fast 200 Millionen Jahre lang. Doch auch das Erdmittelalter endete mit einem einschneidenden Ereignis: Vor etwa 65 Millionen Jahren schlug ein großer Meteorit auf der Erde ein. Dabei wurde so viel Staub und Asche in die Luft geschleudert, dass sich der Himmel verdunkelte und sich das Klima für lange Zeit veränderte.
Die Dinosaurier und viele andere Arten starben aus. Das Erdmittelalter war die Zeit der Dinosaurier, wie Stegosaurus, Quelle: Colourbox, und Tyrannosaurus Rex. Quelle: Colourbox Davon profitierten vor allem kleine Säugetiere, die sich am besten an den Klimawandel anpassen konnten. Sie hatten sich bereits im Erdmittelalter entwickelt, waren aber im Schatten der Dinosaurier geblieben. Nun konnten sie sich rasant ausbreiten, die unterschiedlichsten Lebensräume erobern und sich immer weiter entwickeln. Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Diese grobe Einteilung der Erdgeschichte orientiert sich an sehr einschneidenden Veränderungen des Lebens: Explosionsartige Vermehrung oder Massensterben. Dazwischen gab es aber weitere Umbrüche durch verschiedene andere Einflüsse – Veränderungen der Meere und Kontinente durch die Kontinentalverschiebung, Klimawandel zwischen Eis- und Warmzeiten, Zusammensetzung der Luft und vieles mehr. Übersichtstabelle der Erdzeitalter Quelle: SWR 30.9.2008 Für die Wissenschaft ist es eine Sensation: Im Norden von Kanada sind Geologen auf die ältesten Felsen gestoßen, die je entdeckt wurden. Sie gehören zum Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel an der Hudson Bay und sind über vier Milliarden Jahre alt.
Ein internationales Forscherteam hat das Gestein im nördlichen Kanada jetzt auf 4,28 Milliarden Jahre datiert. Damit wäre es gerade mal 300 Millionen Jahre jünger als unser Sonnensystem. Nun erkunden die Wissenschaftler, ob die uralten Felsen ein Überrest der allerersten Erdkruste sind, die sich einst vom Erdmantel abgetrennt hat.
Dann könnte die Entdeckung helfen, einige Geheimnisse der ganz frühen Erdgeschichte zu lüften. Vielleicht verraten die Felsen ja etwas darüber, wo und wann das Leben begann? Auch hoffen die Forscher, im Gestein lesen zu können, wie sich die Atmosphäre verändert und wann sich der erste Kontinent unserer Erde geformt hat.
Woher kommt das Leben?
Sauerstoff bringt den Durchbruch – Vor 2,5 Milliarden Jahren beginnt das spannendste Kapitel der Erdgeschichte: Die chemische Umwandlung der sauerstofflosen Gashülle in jene Atmosphäre, die uns heute die Luft zum Atmen schenkt. Eine Milliarde Jahre nach den ersten Organismen verändern im Wasser heimische Cyanobakterien die Lebensbedingungen auf der ganzen Erde entscheidend.
- Diese winzigen Einzeller nutzen das Sonnenlicht zur Photosynthese und setzen dabei als Abfallprodukt Sauerstoff frei.
- Den Cyanobakterien und ihrer massenhaften Sauerstoffproduktion ist es zu verdanken, dass sich das lebensspendende Gas in der Atmosphäre anreichern konnte.
- Gegenwärtig beträgt der Sauerstoffanteil etwa ein Fünftel unserer Lufthülle.
Es gilt als ziemlich sicher, dass es ohne Sauerstoff heute kein höheres Leben auf der Erde geben würde.
Wie Gott die Welt erschuf?
„Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden.
Wie sah die Erde vor 3 Milliarden Jahren aus?
Uralte Landkruste: Unser Planet könnte schon vor 3,7 Milliarden Jahren Vorformen der Kontinente besessen haben – 500 Millionen Jahre früher als gedacht. Davon zeugen Isotope in Barytmineralen aus dieser Zeit. Sie belegen, dass es schon damals eine Verwitterung kontinentaler Krustengesteine gegeben haben muss, wie Forscher berichten.
Das könnte bedeuten, dass auch die Plattentektonik früher einsetzte als bislang angenommen. Am Anfang war unsere Erde wahrscheinlich ein Wasserplanet – eine Welt ohne größere Landmassen und dominiert von ozeanischer Kruste. Erst nach und nach entstand unter einigen unterseeischen Gebirgen auch kontinentale Krust e – möglicherweise angestoßen durch den Beginn der Plattentektonik.
Aus diesen ersten Kontinentwurzeln wuchsen dann die ersten Landmassen in die Höhe und veränderten das Aussehen und die Stoffkreisläufe unseres Planeten für immer. Doch wann dieser folgenschwere Wandel einsetzte, ist strittig: Einige Studien sprechen für einen Beginn der Plattentektonik erst vor rund drei Milliarden Jahren, andere legen die Existenz erster kontinentaler Kruste und der Plattendrift schon vor 3,2 oder sogar 3,5 Milliarden Jahren nahe. Rötlich-braune Barytkristalle im Barberton Grünstein von Südafrika. © Desiree Roerdink
Wie war die Erde vor 3 Milliarden Jahren?
Vor 3,5 Milliarden Jahren – Die Erde ist inzwischen so weit abgekühlt, dass das Wasser nicht mehr verdampft und sich ab jetzt auf der Erdoberfläche ansammeln kann. Ein viele hundert Millionen Jahre andauernder Regen lässt die Ozeane entstehen und wäscht das Kohlendioxid und den Schwefel aus der Atmosphäre.
Übrig bleibt vor allem Stickstoff. Es bildet sich auch schon ein wenig Sauerstoff: Photochemisch, durch die Aufspaltung von Wasserdampf (H2O) und Kohlendioxid (CO2). Die Ozonschicht beginnt sich in der Stratosphäre, der zweiten Schicht der Erdatmosphäre, auszubilden. Inzwischen spielt sich auch unter Wasser Erstaunliches ab: Kleine winzige blaugrüne Zellen, Cyanobakterien, betreiben erstmalig Photosynthese.
Sie nutzen die Energie des Sonnenlichts, um aus Wasser und Kohlendioxid Zucker herzustellen.
Was war vor dem Nichts?
Was wissen wir über den Urknall? – Der Ursprungspunkt ist heute bekannt. Vor etwa 13,8 Milliarden Jahren ist das Universum entstanden. Da zu diesem Zeitpunkt die Materie stark komprimiert war, muss es extrem klein und heiß gewesen sein. Diese komprimierte Energie dehnte sich dann schlagartig mit unvorstellbarer Geschwindigkeit aus.
- Eine Explosion – wie es der Name vermuten lässt – war es allerdings nicht.
- Schon eine Sekunde danach war es etwa zehn Billionen Grad heiß und hatte etwa einen Durchmesser von der Erde bis zum Mond.
- Die Materie zu diesem Zeitpunkt hätte allerdings eher noch in eine Kaffeetasse gepasst.
- Ab da bildeten sich dann auch die ersten Elementarteilchen.
Seitdem wird das Universum immer größer, kälter und weniger dicht.
Was ist hinter dem All?
Nichts, weil es ein ‘dahinter’ gar nicht gibt. Im Wort ‘Weltall’, wie auch im Wort ‘Universum’, steckt die Bedeutung ‘alles’. Das Weltall umfasst alles.
Wer hat die Welt erschaffen?
Am Anfang schuf Gott bekanntlich Himmel und Erde. Davor herrschten ‘ Irrsal und Wirrsal ‘ und Finsternis. So steht es bekanntlich im Buch Genesis des Alten Testaments.
Wie alt werden wir 2100?
11,2 Milliarden Menschen sollen im Jahr 2100 auf der Welt leben. Dahinter stecken teils dramatische Veränderungen, wie eine Analyse der Uno-Bevölkerungsdaten zeigt. Menschen in China, dem bevölkerungsreichsten Land der Erde – noch Foto: ChinaFotoPress/ Getty Images Pakistan und Deutschland liegen gar nicht weit auseinander, zumindest in der aktuellen Statistik der Bevölkerungsdichte. Hierzulande leben auf einem Quadratkilometer im Schnitt 232 Menschen, in Pakistan sind es 245.
Doch in Zukunft werden sich die beiden Länder mit jedem Jahr weiter voneinander entfernen. In Pakistan soll sich die Bevölkerung bis 2100 verdoppeln, in Deutschland um ein Fünftel schrumpfen. Nur noch 63 Millionen Menschen sollen in 85 Jahren in Deutschland leben, so hat es die Uno in ihrer jüngsten Bevölkerungsprognose berechnet.
Dieser Trend betrifft ganz Europa: Von aktuell 738 Millionen Menschen soll die Bevölkerung auf nur noch 646 Millionen sinken. Dass Europa Einwohner verliert, liegt vor allem an der Entwicklung von Osteuropa. Laut der Uno-Prognose soll die Bevölkerung von zehn osteuropäischen Staaten in den kommenden 35 Jahren um mehr als 15 Prozent sinken.
Dazu gehören Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Rumänien, Serbien, die Ukraine sowie Bosnien und Herzegowina. Im Jahr 2050 soll Bulgarien 28 Prozent weniger Einwohner haben als heute, 2100 sogar nur noch die Hälfte. Die Ursachen für diese Entwicklung finden sich in den heutigen Statistiken – zum Beispiel in einer Fertilitätsrate, die mit 1,5 Kindern pro Frau fast so niedrig ist wie in Deutschland, das diesem Trend aber immerhin eine konstante Zuwanderung entgegensetzen kann.
Anders Bulgarien, aus dem jedes Jahr einige Tausend Menschen mehr fortgehen als einwandern. Ähnlich stark soll nur ein Land weltweit an Einwohnern einbüßen: Japan, in dem 2100 nur noch 83 Millionen Menschen leben sollen – statt heute 127 Millionen. Übrigens wird die gesamte Region Ostasien schrumpfen, wenn auch nicht ganz so stark wie Japan.
- China soll 2100 nur noch etwas mehr als eine Milliarde Einwohner zählen.
- Aktuell sind es 1,38 Milliarden.
- Auf der Weltkarte können Sie neben der Bevölkerungsentwicklung auch den Anteil der über 60-Jährigen in allen Ländern vergleichen.
- Licken Sie auf ein Land, um sich die genauen Werte der Uno-Prognose anzeigen zu lassen.
(Drehen Sie Ihr Mobiltelefon in die Horizontale, falls die Werte nicht komplett angezeigt werden.) Trotz des Rückgangs in Ostasien rechnen die Forscher der Uno damit, dass Asiens Bevölkerung insgesamt wächst. Dafür sorgt vor allem der Süden des Kontinents.
Indien soll im Jahr 2050 mehr Einwohner haben als China – und damit das bevölkerungsreichste Land der Welt sein. Im Vergleich mit Afrika aber entwickelt sich Asien nur moderat. Infolgedessen sollen sich die Anteile der Kontinente an der Weltbevölkerung verschieben. Die Bevölkerung in Afrika wird sich bis 2100 nahezu vervierfachen.
Zehn Länder des afrikanischen Kontinents sollen, so die Prognose, ihre Einwohnerzahl bis dahin sogar mindestens verfünffachen, darunter Angola, Somalia, Uganda und Tansania. Am stärksten wächst die Bevölkerung in Niger, in den kommenden 85 Jahren soll sie sich verzehnfachen.
Die wichtigste Ursache für das Wachstum in Afrika ist die in vielen Ländern noch immer hohe Geburtenrate. In den vergangen zehn Jahren ist die Zahl der Kinder, die eine Frau im Durchschnitt zur Welt bringt, nur leicht gesunken. Sie liegt in Afrika bei 4,7 Kindern, im Niger sogar bei 7,6 Kindern – und ist damit dreimal so hoch wie im globalen Durchschnitt.
Zugleich ist die Lebenserwartung auf dem Kontinent seit 1950 deutlich angestiegen – von 37 auf heute immerhin 60 Jahre. Diese Tendenz soll sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen, 2100 läge die Lebenserwartung dann bei 78 Jahren. Beide Trends würden sich in Afrika besonders stark auswirken.
- Denn von fünf Einwohnern sind heute drei unter 25 Jahre alt.
- Die Eltern von morgen also, und die Großeltern von übermorgen.
- Das folgende Diagramm zeigt die prognostizierte Entwicklung von Lebenserwartung und Fertilität (Geburten je Frau) für den afrikanischen Kontinent.
- Die Wissenschaftler der Uno nutzen verschiedene Szenarien, um zu berechnen, wie sich die Bevölkerungszahl der Welt entwickeln kann.
In der mittleren Variante gehen sie davon aus, dass die Geburten je Frau leicht sinken werden. Sollte diese auch Fertilität genannte Rate dagegen konstant höher liegen als heute, wäre auch das Bevölkerungswachstum stärker. Bei diesem Szenario würden im Jahr 2100 dann nicht 11,2 Milliarden Menschen auf der Welt leben, sondern 16,6.
Wer war zuerst auf der Welt?
Wer war der erste Mensch? Wann und wo sich die Gattung Homo entwickelte – also das Menschsein an sich – erscheint dank aktueller Forschungen in neuem Licht von Savannenlandschaft der Drimolen-Fundstätte in Südafrika. Hier wurden in Karsthöhlen zahlreiche Fossilien der menschlichen Verwandtschaft entdeckt Bislang galten vor allem Angehörige der Art Homo habilis als erste Menschen. Doch ein neuer Fund aus Südafrika und Studien an Gehirnen von Frühmenschen lassen daran Zweifel aufkommen: Vielleicht war die Art Homo ergaster, genannt auch H.
Wie ist der Sinn des Lebens?
Was ist der Sinn des Lebens? Wie um alles in der Welt kommen wir bitteschön auf die verrückte Idee, dass das Leben – und speziell das menschliche Leben – einen vorgegebenen Sinn, einen Zweck haben könnte? Dass es einem großen Plan, so einer Art Idee folgen könnte und dass wir diese Idee, diesen Sinn bis heute nicht herausfinden konnten.
- Blöd sind wir ja nicht, sagt Philosoph Prof.
- Johannes Hübner: Also die Vorstellung von einem verborgenen Sinn, der irgendwie da ist, den wir aber nicht erschließen können, diese Vorstellung finde ich recht dubios. Prof.
- Johannes Hübner, Philosoph Egal.
- Nehmen wir an, es gäbe ihn, DEN Sinn des Lebens.
- Anders wäre so eine Idee, so ein Zweck ohnehin kaum erklärbar – nehmen wir also an, es gäbe DEN Sinn des Lebens.
Wir würden ihn niemals herausfinden, sagt Biochemiker und Evolutionsbiologe Prof. Andreas Beyer. Denn die Frage nach dem Sinn des Lebens, wäre immer auch die Frage nach dem großen Warum. Wir müssten immer weiter fragen, nach der Antwort auf die Frage, warum es uns gibt, lauert die Frage, usw.
Prof. Beyer hebt die Arme und sagt: “Da sind wir raus.” Denn dann müssten wir irgendwie beantworten können, warum das Weltall so ist, wie es ist. Und eine grundsätzliche Antwort darauf, warum die Welt so beschaffen ist, dass sie offensichtlich für das Leben günstig ist, diese Antwort kann man nicht geben.
Jedenfalls nicht naturwissenschaftlich. Prof. Andreas Beyer, Biochemiker und Evolutionsbiologe Wieso kommen wir also auf die Idee, dass es einen Sinn des Lebens geben könnte und scheitern immer wieder daran, herauszufinden, worin er besteht? Philosoph Prof.
- Gert Scobel hat dafür eine Erklärung.
- Er sagt: Wir wünschen uns so sehr, dass es diesen Sinn gibt, wir wünschen uns so sehr, dass unsere kurze Existenz auf diesem Planeten Teil eines großen Plans, einer großen Idee ist.
- Wir wissen, dass wir sterben, wir wissen, das nichts von Bestand und Dauer ist.
- Dass wir es einfach hassen, mit unserer eigenen Fehlbarkeit und Endlichkeit der Erkenntnis umzugehen und wir wollen, dass das ein Ende hat.
Und das andere ist, dass wir etwas suchen, was uns in den Irrnissen und Wirrnissen des Lebens, durch die Widerstände, denen wir begegnen, hindurchträgt. Also etwas, wie Luther sagen würde, was sich in Leben und Sterben bewährt. Das hätten wir bitte auch gerne.
Prof. Gert Scobel, Philosoph Das eine ist also der Wunsch nach einer beständigen und ewigen Wahrheit. Nach so einer Art allgemeingültiger Betriebsanleitung für das Leben. Dass wir am Ende sagen können: “So, alles erfüllt. Gut gemacht, mehr ging nicht.” Das andere ist, wir können nicht anders als nach einem Sinn suchen, wir sind so.
Wir sind so gemacht. Unsere Entscheidungen, gemeinsam etwas zu tun, Dinge zu teilen, Entbehrungen auf uns zu nehmen, das alles setzt einen Sinn voraus. Ohne diese Kategorie “Sinn” können wir nicht handeln, sagt Biochemiker Prof. Andreas Beyer: Und dazu gehört eben auch, ständig nach Begründungen zu fragen.
Wir sind die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten, die faktisch nichts tun, ohne einen Grund dafür angeben zu können. Prof. Andreas Beyer Die Lieblingsfrage unseres ist die Warum-Frage. Darum dreht sich im Grunde alles: Warum, warum, warum? Unser Hirn ist streng genommen eine Sinn-Suchmaschine. Aus den Eindrücken des Lebens versucht es in sekundenschnelle Muster, Systeme, Strukturen – also eine Idee hinter allem zu suchen und zu finden.
Gert Scobel mit so einer Art Arbeitsplatzbeschreibung unseres Gehirns: Es gibt schöne Experimente, die zeigen, was passiert, wenn man Menschen vor sogenanntes weißes Rauschen setzt, also einfach das Auftauchen von weißen Punkten auf der Leinwand. Das ist ein völlig zufälliger Prozeß und trotzdem entdecken Menschen, oder glauben besser gesagt, in diesem völlig zufälligen Rauschen, ein Wort zu erkennen, ein Bild zu erkennen, ein Gesicht zu erkennen, was auch immer.
- Prof. Gert Scobel Und da das Leben so zufällig ist wie das weiße Rauschen, gibt es zwar kein erkennbares Muster, aber trotzdem findet – oder besser erfindet – unser Hirn eins.
- Und zwar jedes Hirn sein eigenes Muster.
- Jeder Mensch trägt also seine eigene Idee vom Sinn des Lebens mit sich herum.
- Das klingt alles sehr logisch, nachvollziehbar.
ABER das ist nicht das, was wir wollen. Wir wollen den großen Plan erkennen, nicht irgendetwas erfinden. Einen Ausweg aus dem Dilemma bietet der Glaube. Das heißt, ich kenne DEN Sinn des Lebens zwar nicht, ich weiß nicht, was der Zweck meiner Existenz ist, aber ich vertraue darauf, dass es trotzdem einen gibt, sagt der Theologe Prof.
- Friedemann Stengel: Ich vertraue an dieser Stelle darauf, dass der Zweck meines Lebens in einer ganz sicheren Hand aufgehoben ist.
- An einem Ort, der sich mir verbirgt, aber an den ich glaube.
- Ich weiß, dass die Antwort nach dem Zweck meines Lebens nicht von mir selber beantwortet werden muss.
- Ich bin davon entbunden.
Ich bin frei davon, von dieser Frage. Das ist bei Gott aufgehoben. Prof. Friedemann Stengel, Theologe Bei der Suche nach dem Sinn des Lebens steht die Welt uns also offen. Das ist großartig und fatal zugleich. Wir können alles zum Sinn unseres Lebens erklären oder uns auf die Suche machen und uns darin verlieren.
Und immer stellen wir uns die Frage: Was tun wir hier eigentlich? Ist es das wert? Was ist danach, wenn das vorbei ist? Leben wir immer nur von da nach da? Sind die Urlaube immer unser Lebensziel? Was wäre das schön, wenn wir ihn hätten, DEN Sinn des Lebens, das Geländer, an dem wir uns festhalten und entlanghangeln könnten, ohne uns vor der Bilanz unseres Lebens fürchten zu müssen.
Sollten wir nun besonders bedeutende Dinge tun? Höhere Maßstäbe an unser Leben setzen, die weit über unsere eigenen Egoismen hinausgehen? Sollten wir, wenn wir den Sinn unseres Lebens definieren, nur uns selbst wichtig nehmen? Egal, welchen Sinn wir unserem Leben geben – sagt Philosoph Prof.
- Johannes Hübner –, alles hat seine Berechtigung: Kinder groß zu ziehen, wäre eine Möglichkeit.
- Aber auch einen Haufen Geld anzuhäufen, wäre eine andere Möglichkeit.
- Man kann sein Leben für den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit einsetzen.
- Man kann sein Leben aber auch daran setzen, ein Leben als Fußballfan zu führen oder man kann sein Leben durch Hingabe an andere Personen führen.
Allgemein wird das so sein, dass man dem eigenen Leben dadurch Sinn gibt, dass man etwas tut, was man für sich für wichtig hält, was einem am Herzen liegt. Prof. Johannes Hübner Wenn es um den Sinn des Lebens geht, spielen und Bauch eine wichtige Rolle.
ist auch etwas, das uns glücklich und zufrieden macht. Seinen Platz in der Welt zu finden, ist eine hochemotionale Angelegenheit, sagt Philosoph Scobel – jenseits irgendwelcher Theorien: Es geht ja auch darum, sich zuhause zu fühlen, angekommen zu sein. Also da schwingen ja auch ganz viele emotionale Aspekte mit.
Einer der Gründe, warum wir nach Sinn suchen, ist auch, weil wir in unserem Leben anderen etwas schuldig bleiben oder schuldig werden und nach etwas wie Vergebung suchen. Auch das spielt eine Rolle bei der Sinnfrage. Prof. Gert Scobel Schuld und Vergebung, Gerechtigkeit, Liebe und Moral – auch das sind Begriffe, die untrennbar mit dem Sinn des Lebens zu tun haben.
- Sie sind entscheidende Motive, Dinge zu tun oder zu lassen, sie sind Richtlinien,, wie sie sich behandeln.
- Biochemiker Beyer bezeichnet diese Fragen als unverzichtbaren Kitt, der unsere sozialen Gemeinschaften zusammenhält.
- Offensichtlich gibt es auf dieser Welt keine Gesellschaft, die ohne Moral auskommt.
Selbst Verbrecherorganisationen haben eine Moral, und was für eine, und wehe man verstößt dagegen. Es gibt also kein menschliches Miteinander ohne Warum, ohne Sinnkriterien, ohne Moral. Schon allein aus dem Grund ist Ethik, ist Weltsicht etwas real Existentes.
- Und die Tatsache, dass es ‘nur’ in unseren Köpfen existiert, macht die Sache dadurch nicht schwächer. Prof.
- Andreas Beyer Hat man für sich einen Sinn des Lebens gefunden, will man sich in die Gemeinschaft einbringen, oder alles zerstören, oder sich aus allem raushalten, ist das noch lange nicht das Ende der Sinnsuche.
Auch das ist eine Erfahrung. Man ist selten ein Leben lang ein Revoluzzer, ein Karrierist oder ein freiwilliger Sozialarbeiter, auch die Fürsorge um die Kinder findet irgendwann ein Ende oder wenn es irgendwann in der Südkurve zu kalt wird, stößt auch die Sinnsuche als Fußballfan an ihre Grenzen, weiß Theologe Prof.
- Friedmann Stengel: Wir sind ein Leben lang auf der Suche, was unsere Identität betrifft.
- Wir sind in einem ununterbrochenen Prozess der Identifizierung, wir beziehen auch nur Positionen, die vorläufig sind und das hängt damit zusammen, wie wir uns gegenüber unserer Umwelt verhalten, gegenüber unseren Prägungen, unseren Erwartungen und natürlich auch gegenüber der Frage, was der Zweck unseres Daseins ist.
Das halte ich für eine extrem entscheidende Frage, weil sie unser Handeln ständig bestimmt. Prof. Friedmann Stengel Die Suche nach dem Sinn des Lebens ist also niemals zuende. Solange wir atmen, werden wir zweifeln, ob unser Leben sinnvoll war oder nicht.
Der eine mehr, der andere weniger. Tröstend ist, dass es allen so geht und dass es DEN großen Sinn des Lebens nicht gibt, und auch niemals geben wird. Denn wenn wir die sind, die den Sinn in die Welt bringen, dann liefert die Sinnfabrik, solange es Menschen gibt, immer neue Exemplare – sagt Philosoph Gert Scobel: Allein schon deshalb ist nicht eine einzige Antwort möglich, weil ständig neue Menschen geboren werden und mit jedem neuen Menschen kommt eine neue Perspektive auf die Welt, die einmalig ist.
Und diese einmalig neue Perspektive könnte ja – rein theoretisch – die Antwort auf den Sinn des Lebens und aller Fragen bieten. Prof. Gert Scobel : Was ist der Sinn des Lebens?
Ist die Sonne älter als die Erde?
Das unterschätzte Alter der Erde Archiv Geologie. – Wer über Erdwissenschaften und Geologie spricht, denkt oftmals noch an jene Forscher, die mit Geologenhammer ins Gebirge ziehen und Gesteinsbrocken abklopfen und analysieren. Doch Geologie und die verwandten Wissenschaften wie Geophysik und Geochemie haben nur noch marginal etwas mit Steinklopfen zu tun.
- Das Zauberwort heißt Isotope, also Atome ein und desselben Elements, die unterschiedlich viele Neutronen und damit auch verschiedene Massen besitzen.
- Isotope sind die Geschichtsbücher der Erde und des Sonnensystems, mit ihrer Hilfe lassen sich Fragen wie die Entstehung der Planeten, der Beginn des Lebens oder Klimaschwankungen in der Vergangenheit erklären.
Das ist erst dank modernster Geräte wie hochauflösender Massenspektrometer möglich. Die neuen Untersuchungstechniken führen zu derart erstaunlichen Ergebnissen, dass Jahrzehnte alte Theorien plötzlich umgestoßen werden. “Nichts gilt mehr!” Auch auf der Goldschmidtkonferenz über Geochemie, die gestern im schweizerischen Davos begonnen hat, gibt es einige Überraschungen.19.08.2002 Von Sabine Goldhahn Bisher erklärte man die Entstehung der Sonne damit, dass in einer benachbarten Galaxie eine Supernova explodierte, die eine so starke Druckwelle von Gas und Staub verursachte, dass schließlich unter dem Einfluss der Gravitation unsere Sonne entstand.
- Das wurde schon längst nachgewiesen.
- Aber die Lebenszeit der untersuchten Beryllium-Nuklide ist so kurz, dass die Supernova früher stattgefunden haben muss.
- Oder die Nuklide wurden von der Sonne in einem sehr frühen Stadium selbst gebildet.
- Das stellt natürlich die Theorie über die Sonnenentstehung in Frage.
So könnte die Sonne auch durch eine andere Art von Stern, beispielsweise einen roten Riesen, entstanden sein Wenn Alex Halliday von der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich über Isotope spricht, könnte er eine Neuigkeit nach der anderen vorstellen.
- Der Chairman der Goldschmidt-Konferenz hat in seinem Zürcher Labor selbst eines der modernsten Massenspektrometer der Welt.
- Dort werden winzigste Gesteinsproben chemisch zerlegt, um die genaue Isotopen-Zusammensetzung herauszufinden.
- Denn sie ist der Schüssel zum Geschichtsbuch des Sonnensystems.
- Darin hat jedes Isotop eine Art Zeichen hinterlassen, das sich genau datieren und physikalischen oder chemischen Prozessen zuordnen lässt.
So reicht der Nachweis bestimmter Isotope, um ganze Theorien auf den Kopf zu stellen. Beispielsweise jene vom Alter der Erde, das nach bisherigen Berechnungen 4,5 Milliarden Jahre beträgt. Das heißt, nach der Entstehung des Sonnensystems sind nochmals circa 60 Millionen Jahre vergangen, ehe sich die Erde gebildet hat.
Jetzt hat allerdings Thorsten Kleine, Mineraloge an der Universität Münster, die Isotope Wolfram und Hafnium in Gesteinsproben von der Erde und in Meteoriten untersucht: Was wir herausgefunden haben ist, dass es ungefähr 30 Millionen Jahre gedauert hat, bis sich auf Planeten ein metallischer Kern gebildet hat, und dieses Ereignis der Kernbildung ist wahrscheinlich das letzte große Ereignis im gesamten Prozess der Planetenentstehung, das heißt, dass wir eigentlich zeigen konnten, dass sich nach 30 Millionen Jahren die Planeten des Sonnensystems gebildet hatten.
Die Erde ist also wesentlich älter als bisher gedacht. Der Münsteraner Carsten Münker erklärt, wie er und sein Kollege diesen Zusammenhang entdeckt haben. Wir haben uns also zwei chemische Elemente angeschaut, das ist einmal das Hafnium und einmal das Wolfram, und beide verhalten sich sehr unterschiedlich.
Wolfram geht sehr gerne in Metall und das Hafnium geht nicht gerne in Metall. Das heißt, wenn sie einen Kern bilden und eine Silikathülle in Planeten, dann wird das Wolfram erst mal in den Erdkern hineingehen und das Hafnium wird in der Hülle bleiben von diesem Planeten, und wir haben jetzt am Anfang des Sonnensystems eine Zerfallsreihe gehabt, dass ein Isotop des Elementes Hafnium zu einem Isotop des Elementes Wolfram zerfallen ist.
Wir konnten jetzt eben nachweisen, dass dieser Zerfall noch aktiv war, als sich der Erdkern vom Erdmantel getrennt hat. Da bei der Kernbildung das gesamte Wolfram aus dem Mantel in den Kern gewandert ist, hätte im Mantel gar kein Wolfram mehr nachweisbar sein dürfen.
- Nur, wenn durch die Kernbildung weiterhin Wolfram aus Hafnium entsteht, kann das Wolfram im Mantel nachgewiesen werden.
- Das genügte den Forschern, um das Erdalter neu zu berechnen Das Sonnensystem war sehr heiß, ist abgekühlt, man hat jetzt diese kleinen Staubkörnchen, und aufgrund der Anziehungskraft ballen diese sich zu kleinen Himmelskörpern zusammen, die nennt man Planetisimale, und die akkumulieren sich wiederum zu Planeten.
Und durch die Wärme, die bei diesem Prozess entsteht, fängt der Planet an aufzuschmelzen, und wir trennen bei dieser Aufschmelzung Metall von Silikat. Das Metall hat eine höhere Dichte und sinkt ab, während das Silikat sich oben, sich in so einer Art Magmaozean anhäuft und nach einer Zeit hat man dann eben diesen metallischen Kern gebildet und man hat obendrauf, zumindest in der frühen Geschichte der Planeten, Ozeane aus flüssigem Magma, die dann aber sehr schnell abgekühlt sind, und dann auch Kruste gebildet haben.
Was war vor 65 Millionen Jahren?
Die Erdzeitalter – Seit ihrer Entstehung hat sich die Erde stark verändert: Berge, Meere und Kontinente sind entstanden und vergangen, Tier- und Pflanzenarten haben sich ausgebreitet und sind ausgestorben. Die meisten dieser Veränderungen passierten sehr langsam, über viele Millionen Jahre hinweg. Äonen: Die großen Kapitel der Erdgeschichte Quelle: SWR Für die Wissenschaftler, die die Geschichte der Erde erforschen, sind diese drastischen Veränderungen wie ein neues Kapitel in einem Buch: Sie unterteilen die Erdgeschichte in verschiedene Abschnitte, die Äonen genannt werden.
- Zu Beginn, vor 4,5 Milliarden Jahren war die Erde völlig unbewohnbar.
- Sie entstand als eine heiße Kugel aus glühendem geschmolzenem Gestein, umgeben von heißen, ätzenden und giftigen Gasen.
- Das klingt wie eine Beschreibung der Hölle – und vom griechischen Wort „Hades” für Hölle stammt auch der Name dieser Zeit: Hadaikum,
Es endete vor etwa vier Milliarden Jahren mit der ersten großen Veränderung: Die Erde war so weit abgekühlt, dass die Oberfläche fest wurde – die Erde bekam eine Kruste. Im Hadaikum war die Erde eine Kugel aus flüssigem Gestein Quelle: Colourbox Die Erde kühlte weiter ab, so dass sich auf der Kruste flüssiges Wasser sammeln konnte: Meere entstanden. Und in diesen Meeren begann vor etwa 3,8 Milliarden Jahren das Leben – zunächst aber nur in Form einfachster Bakterien.
- Das griechische Wort für Ursprung oder Beginn steckt im Namen dieser Zeit: Archaikum,
- Eine wichtige Klimaveränderung vor etwa 2,5 Milliarden Jahren markierte den Übergang zur nächsten Epoche: Die primitiven Lebewesen begannen, die Umwelt zu beeinflussen.
- Sie produzierten Sauerstoff, der bislang in der Atmosphäre fast gar nicht vorkam.
Die frühen einzelligen Lebensformen wurden mit der Zeit komplexer, sie bildeten Zellkerne. Später begannen einige auch, dauerhaft in Verbünden zusammenzuarbeiten – daraus wurden schließlich die ersten mehrzelligen Organismen. Allerdings hatten sie noch keine festen Schalen oder Skelette, so dass aus dieser Zeit kaum Fossilien erhalten sind.
- Dieser Zeit vor dem Entstehen der Fossilien verdankt diese Epoche ihren Namen: Proterozoikum,
- Das Proterozoikum endete vor 550 Millionen Jahren mit einer Explosion des Lebens: Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich aus den primitiven Lebensformen eine enorme Artenvielfalt.
- Diese Arten waren viel komplexer gebaut – und einige hatten auch schon harte Schalen, die erstmals als Fossilien erhalten blieben.
Daher wird für die Wissenschaftler die Geschichte des Lebens erst ab diesem Zeitpunkt so richtig sichtbar. Und nach dem griechischen Begriff für „sichtbar” ist auch diese Epoche bennant: Phanerozoikum, Dieses Zeitalter des Lebens dauert seit 550 Millionen Jahren bis heute an. Die Abschnitte des Phanerozoikum Quelle: SWR Die älteste Ära des Phanerozoikum begann vor 550 Millionen Jahren mit der massenhaften Entstehung neuer Arten. Man nennt sie das Erdaltertum oder Paläozoikum, Zunächst spielte sich das Leben nur in den Ozeanen ab.
Dann besiedelten die Pflanzen das Land, später zog auch die Tierwelt nach: Zuerst entwickelten sich die Amphibien, die sich bereits ein wenig an Land vortasten konnten, und schließlich auch Reptilien, die unabhängig vom Wasser wurden und das Land eroberten. Das Erdaltertum endete vor etwa 251 Millionen Jahren mit dem größten Massensterben aller Zeiten: Über 90 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten starben aus, vor allem in den Meeren.
Der Grund ist bis heute nicht endgültig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass eine Eiszeit schuld war, möglicherweise als Folge eines Meteoriteneinschlags. Als sich die überlebenden Tier- und Pflanzenarten an ihre neue Umwelt gewöhnen mussten, brach das Erdmittelalter oder Mesozoikum an.
- Es ist vor allem das Zeitalter der Dinosaurier: Riesige Echsen entwickelten sich und beherrschten das Leben fast 200 Millionen Jahre lang.
- Doch auch das Erdmittelalter endete mit einem einschneidenden Ereignis: Vor etwa 65 Millionen Jahren schlug ein großer Meteorit auf der Erde ein.
- Dabei wurde so viel Staub und Asche in die Luft geschleudert, dass sich der Himmel verdunkelte und sich das Klima für lange Zeit veränderte.
Die Dinosaurier und viele andere Arten starben aus. Das Erdmittelalter war die Zeit der Dinosaurier, wie Stegosaurus, Quelle: Colourbox, und Tyrannosaurus Rex. Quelle: Colourbox Davon profitierten vor allem kleine Säugetiere, die sich am besten an den Klimawandel anpassen konnten. Sie hatten sich bereits im Erdmittelalter entwickelt, waren aber im Schatten der Dinosaurier geblieben. Nun konnten sie sich rasant ausbreiten, die unterschiedlichsten Lebensräume erobern und sich immer weiter entwickeln. Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Die Erdneuzeit gehört den Säugetieren Quelle: Colourbox Diese grobe Einteilung der Erdgeschichte orientiert sich an sehr einschneidenden Veränderungen des Lebens: Explosionsartige Vermehrung oder Massensterben. Dazwischen gab es aber weitere Umbrüche durch verschiedene andere Einflüsse – Veränderungen der Meere und Kontinente durch die Kontinentalverschiebung, Klimawandel zwischen Eis- und Warmzeiten, Zusammensetzung der Luft und vieles mehr. Übersichtstabelle der Erdzeitalter Quelle: SWR 30.9.2008 Für die Wissenschaft ist es eine Sensation: Im Norden von Kanada sind Geologen auf die ältesten Felsen gestoßen, die je entdeckt wurden. Sie gehören zum Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel an der Hudson Bay und sind über vier Milliarden Jahre alt.
- Ein internationales Forscherteam hat das Gestein im nördlichen Kanada jetzt auf 4,28 Milliarden Jahre datiert.
- Damit wäre es gerade mal 300 Millionen Jahre jünger als unser Sonnensystem.
- Nun erkunden die Wissenschaftler, ob die uralten Felsen ein Überrest der allerersten Erdkruste sind, die sich einst vom Erdmantel abgetrennt hat.
Dann könnte die Entdeckung helfen, einige Geheimnisse der ganz frühen Erdgeschichte zu lüften. Vielleicht verraten die Felsen ja etwas darüber, wo und wann das Leben begann? Auch hoffen die Forscher, im Gestein lesen zu können, wie sich die Atmosphäre verändert und wann sich der erste Kontinent unserer Erde geformt hat.
Wer schuf die Welt?
Am Anfang schuf Gott bekanntlich Himmel und Erde. Davor herrschten ‘ Irrsal und Wirrsal ‘ und Finsternis. So steht es bekanntlich im Buch Genesis des Alten Testaments.
War die ganze Erde mal unter Wasser?
Die Erde ist mit einem Anteil von 71 Prozent hauptsächlich mit Wasser bedeckt. Nur 29 Prozent der Erdoberfläche bestehen aus Landmasse. Insgesamt hat die Erde eine Oberfläche von 510 Millionen Quadratkilometer, wovon also lediglich 149 Millionen Quadratkilometer mit Land bedeckt sind.